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Historie

Bei der Recherche über die Gründung des Club Bürgerverein Papenburg fanden sich im Nachlass des ehemaligen Club Präsidenten Bernhard Holtmann interessante Dokumente.

Eine handgeschriebene Gründungssatzung aus dem Jahre 1838 für den Club Union. Gründungsmitglieder waren Josef Dieckhaus, Godfried Bueren, F.W. Meyer, R. Rieke, H.H. Freericks und 36 weitere Papenburger Bürger. Diese Namen sind aus der Papenburger Geschichte nicht weg zu denken. Godfried Bueren war bereits als 22 jähriger junger Mann Gerichtshalter in Papenburg und ab 1811 Kaiserlich – französischer Friedensrichter, H.H. Freericks gelang es der Gemeinde Papenburg die Stadtrechte zu sichern.

Acht Jahre später fand dann offensichtlich eine Neugründung statt. Am 19.Oktober 1846 wurde eine Versammlung durchgeführt „ zum Zwecke eines geregelten geselligen Verkehrs eine geschlossene Gesellschaft zu gründen“. Diese Versammlung fand im „Wirtschaftslocale des Herrn Franz Bueren „ statt. Als Ergebnis legte die Clubdirektion des nun als „Papenburger Club“ bezeichneten Vereins eine neue Satzung vor, die sich sehr stark an die erste Satzung von 1838 anlehnte. Der Zweck des Clubs wird in der Satzung von 1846 in § 1 erläutert: „ Zum Zwecke geselliger Unterhaltung und Erholung in geschlossener Gesellschaft vereinigen sich die solchen Club in Gemäßheit dieser Statuten bildenden Mitglieder.“

Um Clubmitglied zu werden musste man in der Herrlichkeit Papenburg wohnen über einen guten Ruf verfügen. Selbstverständlich wurde stets ein anständiges Betragen vorausgesetzt. Parteisucht durfte bei der Aufnahme der Mitglieder nicht herrschen, vielmehr war jedes Mitglied verpflichtet vorurteilsfrei  bei der Aufnahme der neuen Mitglieder zu verfahren. Die Mitglieder trafen sich am ersten Montag des Monates zu einer Generalversammlung, falls dieser ein Feiertag war am darauf folgenden Montag. Jedes stimmberechtigte Mitglied hatte die Verpflichtung sich jeweils um 6 Uhr Abends einzufinden. Die Abstimmung erfolgt durch Ballotage.

Wichtig ist sicher in diesem Zusammenhang, dass in den Jahren 1840 – 1860 in vielen Städten Deutschlands Bürgervereine gegründet wurden. So entstand 1847 z. B. der Bergedorfer Bürgerverein. Zeitgleich fanden Gründungen auch in Städten in Süddeutschland und im Rheinland statt. Der Grund war sicherlich das gestiegene Selbstbewusstsein der Bürger gegenüber dem damals herrschenden und bestimmenden Adel. Aber auch durch die Stärker aufkommende Industrialisierung stieg der Wunsch des Bürgertums sich zu finden und als eigenständige Kraft zu zeigen.

Wie die Aktivitäten des Clubs sich in dieser Zeit entwickelten ist leider nicht überliefert. Fest steht jedoch, dass dann Im Herbst 1886 die Herren F.W. Meyer und Josef Dieckhaus den Club Bürgerverein wieder belebt haben. Da es in Papenburg so gut wie keine kulturellen Veranstaltungen gab, hatte sich der Club Bürgerverein zum Ziel gesetzt, derartige Veranstaltungen wie Vorträge, Dichterlesungen und Reiseberichte zu organisieren. Daneben wurden gesellschaftliche Veranstaltungen durchgeführt. Konzerte, Weihnachts- und Sylvesterbälle aber auch schon Karnevalsfeste fanden statt. So fand am 26.12. 1899 der erste Weihnachtsball statt. Dies wurde eine Traditionsveranstaltung die jährlich durchgeführt wurde.

Über die Zeit zwischen 1911 und 1925 sind nur wenige Aufzeichnungen vorhanden. Aus der Chronik der Familie Lange kann man etwas über die Aktivitäten des Club Bürgerverein entnehmen. Über die Enkelin des ehemaligen Papenburger Bürgervorsteher Hermann Lange (* am 08.10.1801, † am 24.10.1889), der Schriftleiterin und Schrifstellerin Julie Lange (geb.27.05.1880 in Papenburg – gestorben am 01.06.1942 in Papenburg) wird im Zusammenhang mit dem Club Bürgerverein berichtet. Zitat“ Sie war im Club Bürgerverein, ein Geselligkeitsverein, von Reedern und Kaufmannsfamilien, von alten Papenburgern, der im Winter, wenn keine Schiffe fuhren, zusammentraf, und außerdem einem literarischen Kränzchen.“ Weiter wird berichtet: “Früher war sie sportlich und hat viel Schlittschuh gelaufen”. ( Textpassage von Angela Klasen Papenburg)

Sportliche Aktivitäten pflegten einige Clubmitglieder, denn es wurde bereits in der Zeit vor 1925 Tennishinter dem Hotel Hilling am Untenende gespielt. Aus dem Kreis der Clubmitglieder entstand der TC Schwarz Rot Papenburg.

Auch wurde 1925 dann wieder ein Weihnachtsball veranstaltet. Im Jahre 1926 fand die erste Ausflugsfahrt mit einem Dampfer nach Borkum statt. Mit dem Sylvesterball 1930 und dem Kappenfest 1931 endeten vorerst die Aktivitäten des Clubs. Mitglieder der NSDAP durften nicht an Veranstaltungen des Clubs teilnehmen. Deshalb war der Club politisch nicht mehr erwünscht.

aus dem Jahr 1838


aus dem Jahr 1838


Goldenes Buch aus dem Jahr 1886/87

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